Ostsee Törns - jetzt 2021 planen
von Nicolai Garrecht (Kommentare: 0)
Liebe Segelherzen, liebe Mitseglerinnen und Mitsegler, liebe Kundinnen und Kunden,
glaubt uns, leicht gefallen ist unser dieser Schritt nicht. Lange haben wir nachgedacht, debattiert und gerungen.
Mitte Mai haben wir entschieden, unsere Ausbildungsyacht Solveig in Heiligenhafen dieses Jahr wegen Corona nicht einzusetzen.
Dies ist für Euch und für uns ein gravierender Schritt, den wir Euch aber gerne weiter unten genauer erläutern.
Ziel einer guten Ausbildung ist es, diese in einen Urlaubstörn zu betten, so dass Ihr in lockerer, entspannter Atmosphäre übt und lernt.
Wir blicken deswegen auf 2021 und freuen uns auf eine tolle Saison mit schönen Momenten, in der wir die Gemeinschaft an Bord genießen können, zusammen Segelsetzen, Lachen und Lernen – maskenfrei.
Wir würden uns freuen, wenn ihr unsere Entscheidung mittragt und Euch für die Ostsee einen Termin für 2021 aussucht. In Bremen verstärken wir dafür unser Angebot an Theorie, Jollensegeln, Motorbootausbildung und Hafenmanövertraining.
Euer Nicolai + Crew
Schutz. Vor zwei Wochen haben wir begonnen, ein sogenanntes Hygienekonzept zu verfassen. Dies würde bedeuten, dass wir uns, kurz zusammengefasst, wie folgt an Bord verhalten müssten:
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Schlafen an Bord
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Kochen & Essen an Bord
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Unter Deck sitzen
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der Mindestabstand wäre immer geringer als 1,5m, siehe auch das Bild weiter unten: also dauerhaft Maske tragen
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unter Deck sowieso auch wegen der Oberflächen: also dauerhafte Maskenpflicht
Segelfreude. Wie viel Spaß macht uns das Segeln unter diesen Bedingungen? 25°C, die Sonne knallt herab, wir haben alle die Maske auf, die sich mit der Zeit allein durch Schweiß und Atem durchfeuchtet und regelmäßig gewechselt werden müsste.
In wie weit macht es Spaß, wenn man den Tagesabschluss nicht gemeinsam an Bord beim Sonnenuntergang genießen kann?
Wende, Halse, Kommandos, alles mit Maske.
Essen alleine oder in Zweiergruppen im Restaurant. Frühstück in der Pension oder beim Bäcker. Jeden Abend Heiligenhafen.
Wo bleibt da das Erlebnis, das Urlaubsgefühl, die Segelfreude? Der Törn würde sich auf die reine Ausbildung an Bord reduzieren.
Verantwortung. Es grassiert ein Virus, das bei vielen Menschen zu einer schwach verlaufenden COVID-19 Erkrankung führt. Allerdings kennen wir dieses Virus nicht genau, wir wissen nicht, welche Folgen oder Langzeitschäden es tatsächlich verursacht. Es gibt derzeit keine Medikamente oder Impfungen.
Dazu kann man drei Einstellungen vertreten:
1. Ich möchte mich und Andere im Moment nicht anstecken, solange wir medizinisch nicht soweit sind.
2. Mir sind Ansteckungen egal, auch meine eigene, solange unsere Gesundheitssysteme nicht überlastet werden.
3. Mir ist alles egal, ich will einfach machen, worauf ich Lust habe.
Für welche Position würdest Du Dich entscheiden?
Wir möchten nicht vertreten wollen, dass wir aus wirtschaftlichen Gründen uns, unsere Mitarbeiter oder Kunden gefährdet haben. An Bord leben wir bei der Ausbildung 120%ige Seemannschaft vor, zur Sicherheit der Crew und des Schiffs. Wie passt dieses Risiko nun zusammen?
75% der Ausbilder gehören zur Risikogruppe, etwa 25% unserer Kunden. Uns ist es nicht egal, ob sich jemand bei uns an Bord ansteckt. Uns ist es nicht egal, ob sich jemand überhaupt ansteckt.
Konsequent. Wir Menschen sind so gestrickt, dass wir in den ersten zwei Stunden noch die Corona-Regeln befolgen. Und dann schleichen sich Unachtsamkeiten ein ("vergessen Maske aufzusetzen"). Wir schieben Gründe vor ("ach, so schnell steckt man sich nicht an"). Es wird lästig und unbequem. Spätestens am Ende des ersten Tages werden die Regeln nicht mehr konsequent beherzigt. Und der Skipper soll ausbilden und nicht die Hygienevorschriften durchsetzen müssen.
die Aussichten. In Bremen werden wir verstärkt 'Regionales' anbieten, Motorbootkurse, Jollensegeln und mehr Theoriekurse.
die Vorhersage. Heiter bis wolkig mit Regen, umlaufende Winde, drei bis sechs Beaufort. Später könnte es aufklaren.
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